Und täglich grüßt... die Fledermaus:

Laut Medienberichten müssen bis spätestens Ende Februar für circa 60 Wasserfledermäuse des für das Einheitsdenkmal geplanten Standortes alternative Brutplätze im Plänterwald in Treptow-Köpenick eingerichtet werden und aktuelle Einflughindernisse für das Winterquartiere der Tiere beseitigt werden. Ob dieses Vorhaben erfolgreich gelingt, hängt auch von den Fledermäusen ab.

Wir appellieren daher wiederholt an alle Beteiligten, die Standortwahl zu überdenken, bevor es völlig zu spät ist. Es kann dabei nur Gewinner geben. Mit dem geplanten Denkmal haben wir es mit einem sehr schwierig zu realisierenden Bauwerk auf einem sicherlich sehr schwierigen Baugrund zu tun. Deshalb kann nicht von einer reibungslosen Großbaustelle ausgegangen werden.

Seit die Pläne der Standortwahl für den Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmales bekannt sind, gibt es Beschwerden und Unmutsbekundungen seitens der Berlinerinnen und Berliner.

Dabei hagelt es berechtigte Kritik von allen Seiten: Das Denkmal stört das Gesamterscheinungsbild des Schlosses, es hat keinen Platz um seine Wirkung zu entfalten, es hat keinen historischen Bezug zum Standort und ein unter Denkmal stehendes Gewölbe würde schwer beschädigt.

Wir haben uns aus diesen Gründen bereits Anfang dieses Jahres auch in der BVV Mitte vehement für eine neue Standortdebatte eingesetzt und auf die vielfältigen Probleme mit dem jetzigen Standort hingewiesen. Unverständlicherweise wollten oder konnten uns andere Fraktionen nicht folgen.

Das gewaltige Denkmal soll ausgerechnet auf den denkmalgeschützten Sockel gebaut werden, der die einzige verbliebene historische Substanz des alten Stadtschlosses beinhaltet. Bereits im August 2015 und erneut 3 Jahre später äußerte das Landesdenkmalamt Berlin in zwei Gutachten „erhebliche grundsätzliche Bedenken“ gegen die Errichtung des Denkmals auf diesem sogenannten Mühlengrabengewölbe. Dennoch wurde an den Plänen festgehalten Betonpfeiler durch das Gewölbe in den Berliner Untergrund zu treiben.

Dabei würde nicht nur das jüngst für mehrere Millionen Euro sanierte Gewölbe großen Schaden nehmen, sondern auch die dort lebenden Fledermäuse, die auf der Roten Liste als gefährdete beziehungsweise stark gefährdete Säugetiere stehen, verlören ihre Lebensgrundlage.

Wir sind überzeugt, dass es einen besseren Standort für das Denkmal gibt. Ein Projekt dieses Ausmaßes darf nicht stur nach alten Plänen realisiert werden.